» Bei der Einrichtung der Räume wurde angestrebt, Zweckmäßigkeit mit einfachsten Mitteln zu erreichen. «
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Kurt Bärbig 1929
Zahlreiche staatliche und regionale Einrichtungen und Körperschaften, Kommunalverwaltungen, Verbände und Unternehmen beteiligten sich an der Ausstattung einzelner Teile des Heimes. Deren Liste sowie die Auflistung aller Geschenke lässt ahnen, welche gesellschaftliche Bedeutung dem Jugenderholungsheim beigemessen wurde, und wie modern dieses ausgestattet war.
Die Finanziellen Mittel, die für den Bau des ersten deutschen Jugenderholungsheimes zur Verfügung standen, waren sehr knapp. Rund 17 ha Wald auf der Endlerkuppe und ein darauf befindliches Einfamilienhaus beanspruchten zunächst eine Ausgabe von 22 500 RM.
Die Gelder für den Erwerb des Grundstücks und Bau des Heimes kamen aus vielen Quellen zusammen: So stellten die Landesversicherungsanstalt Sachsen, die Reichsversicherungsanstalt für Angestellte und das Reichsarbeitsministerium Hypothekendarlehen zur Verfügung. Auch ein erheblicher Teil des Reinertrages von zwei Lotterien floss der Gesellschaft Sächsischer Jugenderholungsheime zu, die in den Jahren 1927 und 1929 vom Landesausschuß Sachsen der Jugendverbände gemeinsam mit dem Verband für Deutsche Jugendherbergen durchgeführt wurden. Dazu kamen Darlehen, Hypotheken und Patengeschenke.
Ein Großteil der Ausstattung wurde von Sponsoren des Heimes gestiftet oder geschenkt. Das Jugenderholungsheim Ottendorf wurde nicht als „Ende, sondern Anfang einer Bewegung" gesehen, welche „großherziger Förderung durch weiteste Kreise" bedurfte und dazu führen sollte, dass in Sachsen auch weitere Jugenderholungsheime entstehen würden. Deswegen wurde der Verein zur Förderung von Jugenderholungsheimen im Freistaat Sachsen gegründet. 1929 gehörten zu diesem Verein 45 Ortskrankenkassen, 13 Betriebskrankenkassen, 25 gewerkschaftliche Organisationen, 6 Bezirksverbände, 13 sonstige Verbände und eine Reihe von Einzelpersönlichkeiten. Der Mindestjahresbeitrag belief sich auf 5 RM für Einzelpersonen und auf 20 RM für Körperschaften, Vereine usw.